Die Josef Wund Stiftung gibt anlässlich ihres zehnjährigen Bestehens ein Buch über Josef Wund und seine Stiftung heraus: "Zeichen und Wunder - Josef Wund und seine Stiftung". Die Lebensgeschichte des Stiftungsgründers und zehn Blickwinkel namhafter Persönlichkeiten beleuchten die Stiftung und ihr Wirken. Die Präsentation des 85-seitigen Buches fand im Kreis geladener Persönlichkeiten und Medienvertreter am Dienstag, 6. Mai am Bodensee statt – in der Heimat des Stiftungsgründers.
Die Josef Wund Stiftung feiert in diesem Jahr zehnjähriges Bestehen. Aus diesem Anlass wurde in Markdorf am Bodensee das Buch „Zeichen und Wunder“ präsentiert. Im Haupttext wird die Geschichte des aus ärmlichen Verhältnissen stammenden Architekten und Unternehmers Josef Wund erzählt. Zehn „Blickwinkel“ beleuchten die Arbeit der Stiftung seit ihrer Gründung vor genau zehn Jahren. Der preisgekrönte Journalist Martin Tschepe hat viele Weggefährten Josef Wunds getroffen, der 2017 als Passagier bei einem Flugzeugabsturz ums Leben gekommen ist. Wund hatte damals bereits den Geschäftsführer seiner neuen Stiftung eingestellt, den ehemaligen Landtagsabgeordneten und Ex-Oberbürgermeister von Fellbach, Christoph Palm. Die beiden hatten unmittelbar vor dem Tod Wunds das erste Projekt der Stiftung angestoßen: Das Schülerstipendium Talent im Land, das in Kooperation mit der Baden-Württemberg Stiftung getragen wird.
Der 1938 im Eriskirchener Teilort Schlatt am Bodensee geborene Josef Wund ist vielen Menschen nicht bekannt. Viele seiner Bauwerke indes waren beziehungsweise sind regelrechte Publikumsmagneten: Der Mann vom Bodensee hat unter anderem den deutschen Pavillon auf der Weltausstellung Expo 2000 in Hannover gebaut sowie große Thermen. Die Thermen in Sinsheim, Titisee-Neustadt und in Euskirchen sind im Eigentum der Josef Wund Stiftung. Ein Teil des Gewinns aus der Unternehmensgruppe mit Hauptsitz in Marktdorf - jährlich ein Millionenbetrag - wird von der Stiftung für gemeinnützige Projekte eingesetzt.
Die Josef Wund Stiftung gehört zu den 50 größten Stiftungen Deutschlands und widmet sich schwerpunktmäßig dem Thema Wasser. Die Stiftung mit Sitz in Stuttgart lobt seit 2022 jährlich den Undine Award aus mit 60.000 Euro Preisgeld für innovative Wasserprojekte. Das Projekt der Josef Wund Stiftung, das bundesweit seit 2022 die meisten Schlagzeilen macht, ist das mobile Schwimmbad Wundine on Wheels. Bislang wurden vier dieser SchwimmMobile mit sechs Meter langen Becken in ausgedienten Aufliegern gebaut. Die rollenden Lehrschwimmbecken sind ständig im Land unterwegs. Das Bonsai-Bad kann von Städten, Gemeinden und Bildungseinrichtungen, in denen es kein Schwimmbad gibt, für jeweils etwa drei Monate beantragt werden.
Die Buchvorstellung am Bodensee war das erste von mehreren Veranstaltungen der Josef Wund Stiftung im Jubiläumsjahr. Zu den weiteren Veranstaltungen gehören die Verleihung des mit insgesamt 60.000 Euro dotierten Undine Awards 2025 im Juni in Stuttgart sowie ein Netzwerk-Kongress mit dem Titel „The future of Swimming“ im Herbst.
Dankbarkeit, sagte der Geschäftsführer der Josef Wund Stiftung, Christoph Palm, jetzt in Markdorf, sei „für den Gründer und Namensgeber unserer Stiftung die entscheidende Triebfeder“ gewesen, als er im Jahr 2015 die Josef Wund Stiftung ins Leben gerufen hat. Dankbarkeit gegenüber dem Schicksal, das ihm viele Chancen gegeben hatte, sich zu beweisen und als Persönlichkeit zu reifen und zu wachsen. Dankbarkeit gegenüber Menschen, die ihn auf seinem beruflich so erfolgreichen Lebensweg gefördert, begleitet und unterstützt hatten. „Heute sind wir es, die bewundern und dankerfüllt zurückschauen auf die herausragenden Leistungen von Josef Wund, auf seinen unternehmerischen Mut, seine bemerkenswerte Weitsicht, seine mitreißende Energie sowie seine arbeitsethischen Grundsätze und Wertvorstellungen, die unsere Stiftungsarbeit prägen. Ausdruck unseres großen Dankes ist dieses Buch, das vor allem anderen unseren Stifter als Macher, Visionär und Menschenfreund würdigen soll.“
In einem der Texte erzählt Wolfgang Riehle, der langjährige Präsident der Architektenkammer Baden-Württemberg, von seinen Begegnungen mit dem Stiftungsgründer: Josef Wund sei ein Vorreiter gewesen, „einer der ganz wenigen Architekten, die sich sehr früh auch unternehmerisch betätigt haben“. In der Rolle des baugewerblichen Architekten, der plant und auf eigene Rechnung baut, sei kaum ein Kollege so erfolgreich gewesen wie er.
Die Tochter von Josef Wund, Petra Wund, erzählte bei der Buchpräsentation mit Blick auf die Jugend ihres Vaters und auf dessen spätere Tätigkeit als Architekt: „Die Ästhetik der Antike hatte sich mein Vater schon in jungen Jahren selbst erfahren und erschlossen.“ Als junger Bursche sei er zusammen mit seinem Bruder Ferdinand mit einem alten, verbeulten Auto bis nach Griechenland gefahren. Diese Reise habe sein Kunstverständnis sehr geprägt. „Die Faszination für harmonische Proportionen und für großzügige Anlagen, die der ganzen Bevölkerung offenstanden, blieb Triebfeder für die Verwirklichung seiner Thermen. Auch in seinen Thermen wollen Schönheit und Wohlbefinden für wirklich jeden zum Erlebnis werden.“
Das Buch „Zeichen und Wunder - Josef Wund und seine Stiftung“ ist bebildert mit Fotos aus den Familienalben der Familie Wund, mit Schnappschüssen aus dem Fundus einiger Freude des Architekten und mit Portraits der Fotografin Sabina Paries. Die Texte stammen von Martin Tschepe, Konzeption und Redaktion lagen bei Christoph Palm, Petra Wund und Sabeth Flaig. Das gebundene, 85-seitige Buch wurde von der Agentur „siegel konzeption | gestaltung” aus Stuttgart gelayoutet und mit einer Auflage von 1.000 Stück in der Region Stuttgart gedruckt. Das Buch ist bei der Josef Wund Stiftung erhältlich. Eine Online-Veröffentlichung ist in Planung.
Redaktionsteam: Christoph Palm, Sabeth Flaig, Martin Tschepe, Petra Wund
Foto: Josef Wund Stiftung / Torben Nuding